Unser Wald

Warum überhaupt?

Die Studie der ETH Zürich aus dem Jahr 2019 zeigt: Aufforstung ist die effektivste Maßnahme, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Bäume ziehen während ihres Wachstums CO₂ aus der Atmosphäre. Weltweit haben wir eine Fläche von 0,9 Milliarden Hektar zur Verfügung, die bewaldet werden könnte. Wiederaufgeforstet wäre sie in der Lage, zwei Drittel der menschengemachten
CO₂-Emissionen aufzunehmen. Worauf warten wir also noch? 

Klimaförster Jan

  • Wie pflanzt man einen Wald?

    In der kalten Jahreszeit, zwischen November und März, pflanzen wir junge Bäume von Hand. Die Bäume sind zu dieser Zeit im Winterschlaf und dann stört es sie nicht, an einen anderen Platz gebracht zu werden.
    Im Sommer, wenn die Bäume bereits angefangen haben, wieder Wasser mit Nährstoffen aus dem Boden zu ziehen, würden sie es eher unangenehm finden, umgesetzt zu werden.

  • Warum sollte man einen Wald pflanzen?

    Für unsere Zukunft. Weltweit sterben Bäume und in den letzten Jahren ganz extrem in Deutschland. Der Wald hat einen richtigen Schock abbekommen und der sitzt so tief, dass auch in den nächsten Jahren weitere Wälder absterben werden. Durch Planted entsteht endlich die Chance, einen klimastabilen Mischwald zu pflanzen.

  • Woher kommen die Bäume?

    In Deutschland ist es streng geregelt, welche Bäume in welchem Bundesland gepflanzt werden dürfen. Sie sollen ja bestmöglich an die Region und den Klimawandel angepasst sein. Wir beziehen die Setzlinge also aus lokalen Baumschulen.

  • Was für Bäume sollte man pflanzen?

    Unser Ziel sind mehr Mischwälder in Deutschland. Dafür pflanzen wir unterschiedliche Baumarten, die sich gegenseitig helfen mit dem Klimawandel zurechtzukommen. Welche Bäume genau gepflanzt werden, entscheidet sich an jedem Standort neu.

Here we planted:

Auf der Hohen Wurzel im Taunus bei Wiesbaden. Hier hat der Borkenkäfer extrem gewütet und es gilt, eine Fläche von mehr als 60.000 m² zu bewalden. Gerne kannst den hier entstehenden klimastabilen Mischwald besuchen. Nutze dafür bitte folgende Geodaten.

Behind the scenes - Planters

Auch, wenn wir uns nach den Pflanzungen mehrere Tage nicht mehr bewegen konnten – es war jedes Mal ein wunderschönes Erlebnis. Wir hatten jede Menge Spaß und haben viel gelernt.

Beim nächsten Mal kannst du dabei sein! Jan wird dir erklären, wie man einen Baum richtig pflanzt.

Mit dem Pflanzen von Mischwald fördern wir die Ziele der United Nations

Bäume sind Klimahelden und dass sie so wichtig sind, zeigt auch ein Blick in die so genannten Global Sustainability Development Goals (SDGs). Diese wurden von den United Nations ausgerufen. Es sind 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung und sie sind relevant für jedes einzelne Land auf Erden, denn mittlerweile geht es um´s Überleben.

Sechs der SDGs können durch das Pflanzen von Wäldern erreicht werden. Mit anderen Worten: Je mehr Wälder, desto besser.

  • Wie speichern Bäume CO₂?

    Durch die Photosynthese. Die Blätter nehmen CO₂ aus der Atmosphäre auf und verwandeln dies in Zucker und Sauerstoff. Das C (der Kohlenstoff) wird im Zucker gebunden und das O₂ wird als Sauerstoff wieder an die Atmosphäre abgegeben. Der Baum atmet sozusagen anders herum als wir. Den Zucker nutzt der Baum zum Überleben, unter anderem für die Wurzeln und die Cellulose/ Holzmasse. Alle C-Teilchen, die während des Wachstums im Holz eingebaut werden, sind also ursprünglich aus CO₂ der Atmosphäre entnommen worden. Bäume speichern somit CO₂ und erzeugen eine klimapositive Bilanz.

    Als Faustregel gilt: Eine Tonne Holz speichert ungefähr eine Tonne CO₂. Wie das geht? Holz besteht zu einem Drittel aus Kohlenstoff (C), womit in einer Tonne Holz ca. 333 kg C stecken. In Verbindung mit O₂ entsteht CO₂, was das Dreifache – also eine Tonne – wiegt.

    Ist der Baum nach 80 bis 200 Jahren ausgewachsen, ist er nicht mehr klimapositiv, sondern nur noch klimaneutral. Da kein Holzwachstum mehr stattfindet, wird kein zusätzliches C eingelagert. Ab dann setzt der Baum durch seinen Verbrauch an Zucker genauso viel CO₂ frei wie er aufnimmt, weil er keine neue Holzmasse mehr bildet.
    Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, müssen also möglichst viele Bäume im Wachstumsprozess gehalten werden.

  • Werden die Bäume in meine CO₂-Bilanz eingerechnet?

    Nein! Dazu wachsen Bäume einfach viel zu langsam. Zudem können wir nicht garantieren, dass alle gepflanzten Bäume wirklich überleben. Denn es gibt zu viele unvorhersehbare und unkontrollierbare Einflüsse wie zum Beispiel Austrocknung, Stürme, Überschwemmungen, Erdbeben, Waldbrände oder Bedrohungen wie den Borkenkäfer.

    Unsere Baumpflanzungen sind rein additiv zu sehen. Das CO₂, das durch unsere Bäume in Zukunft gebunden wird, fließt nicht in die Ökobilanz-Rechnung der zwölf Tonnen ein. Aber wenn unsere Bäume die nächsten Jahrzehnte kräftig und robust wachsen, seid ihr noch klimapositiver!

  • Wie garantiert ihr das Überleben der Bäume?

    Wir schützen unsere Setzlinge mit einem Verbissschutz, damit sie nicht von Rehen, Hirschen oder Häschen angeknabbert werden. Zudem pflanzen wir die Bäume bewusst mit bis zu vier Metern Abstand zueinander, so dass Platz zum Wachsen garantiert ist.

    In der herkömmlichen Forstwirtschaft werden Bäume dicht beieinander gepflanzt, damit sie sich gegenseitig nach oben treiben. Ziel sind große, lange Stämme mit wenigen Ästen. Bäume, die nicht so gut wachsen, werden nach und nach durchforstet, also gefällt. Es bleiben nur die gut wachsenden stehen, die immer größer und dicker werden.

    Bei unseren Pflanzungen haben wir in Absprache mit dem Forstamt von Anfang an den Abstand so groß gewählt, dass alle gepflanzten Bäume stehen bleiben können. Dies ist eine Maßnahme, die nicht der Holzgewinnung, sondern ausschließlich dem Naturschutz dient. Und sie soll dabei helfen, den Klimawandel aufzuhalten.

    Der Trend in der Forstwirtschaft geht immer stärker in Richtung Naturwälder. Bayern hat bereits große Waldflächen forstwirtschaftlich stillgelegt, auf denen das Überleben der Bäume an oberster Stelle steht. Generell wird künftig mehr Wald dem natürlichen Wachstum überlassen und nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt. Das war vor einigen Jahren noch ganz anders.

    Unsere Vision ist es, vorrangig eigene Flächen zu bepflanzen, so dass wir eine 100%ige Sicherheit über den Fortbestand der Bäume gewährleisten können. Wir sind diesbezüglich bereits mit mehreren Grundstückseigentümern im Gespräch. Aktuell haben wir über unseren hauseigenen Förster Jan Borchert eine vertrauensvolle Kooperation mit dem HessenForst, wo wir Flächen bepflanzen dürfen. Dazu wählen wir bewusst diejenigen Flächen aus, die für einen klimastabilen Zukunftswald vorgesehen sind.

  • Werden die Bäume wirklich gepflanzt?

    Wir haben einen verbindlichen Vertrag mit dem HessenForst geschlossen und besuchen unsere Projekte mehrmals im Jahr persönlich. Hier geht's zu allen FAQs.